Bereits zum fünften Mal in Folge stellte der Ruderclub Neumünster am 21. November 2015 sein Bootshaus als Tagungsstätte für den RVSH-Freizeitsporttreff zur Verfügung. Anlass genug für eine besondere Begrüßung und Ehrung der Neumünsteraner Teilnehmer, die jedes Jahr wieder bei der Vor- und Nachbereitung der Veranstaltung helfen. Insgesamt konnte sich Ausrichter Karsten Schwarz mit seinem Team über eine gute Resonanz freuen. 29 Teilnehmer aus 14 Vereinen trugen sich in die Gästeliste ein.
„Training Freizeitrudern“ lautete 2015 das Hauptthema des Freizeitsporttreffs. Am Anfang stand Begriffsklärung mit Karsten Schwarz, ist doch „Training“ im Ruderdeutsch oft recht einseitig besetzt. Ein kurzer Exkurs in die Erlebnispädagogik verdeutlichte, warum es wichtig und sinnvoll ist, Ruderanfänger nach und nach immer wieder auf neues Terrain zu führen. Die Herausforderungen können dabei ganz unterschiedlich sein: Eine längere Strecke, ein Augenmerk auf die Rudertechnik, ein schmaleres Boot oder eine Fahrt außerhalb der Hausgewässer vermitteln neue Lernaspekte und Erlebnisse.
Verstehen wir Training als systematisches Ausführen sportlicher Übungen oder als Üben bestimmter Fähigkeiten, steht Rudertechnik natürlich auch beim Freizeitrudern im Fokus. Reinhard Grahn erläuterte anhand der Basisliste Skullen die Kernpunkte des technischen Leitbildes. Die Faszination des Ruderns verbinden wir aber in erster Linie mit Erfahrungen und Gefühlen, wie Geert Bruns in seinem Vortrag schilderte. Training macht umso mehr Spaß, wenn sich Ruderer konkrete Ziele setzen, z.B. den Besuch einer Regatta. Henning Lippke stellte Events vor, die durchaus für Freizeitruderer geeignet sind.
Bei Kaffee und Kuchen bestand in der Pause die Gelegenheit, sich über die Highlights des Ruderjahres 2015 auszutauschen. Der Rückblick 2015 würdigte vor allem die Aktion „Rudern quer durchs Land“. Neun Fahrten wurden unter diesem Motto von Vereinen für Vereine angeboten: Wakenitz, Alster, Flensburger Förde, Unterelbe, Elbe, Schlei, Stör, Eider und Kieler Förde hießen die Ziele. Mit „Rudern quer durchs Land“ haben wir eine Marke geschaffen, die mehr symbolisiert als nur Wanderrudern. Es ist eine Community entstanden, und der Verband fungiert als verbindendes Element. Den Anbietern und Ausrichtern gebührt ein großes Dankeschön dafür, dass sie den RVSH-Ruderinnen und Ruderern im Jubiläumsjahr diese schönen Rudererlebnisse ermöglicht haben. Karsten Schwarz ehrte die anwesenden „RQL“-Fahrtenleiter deshalb mit einem kleinen Präsent. Außerdem kündigte er an, die Aktion „Rudern quer durchs Land“ 2016 fortsetzen zu wollen. Neben der SH-Tagesfahrt gibt es schon vier weitere Angebote – darunter zwei (!) Wanderrudertreffen.
Auf Anregung der Teilnehmer wurde über Erfahrungen mit der Integration von Flüchtlingen in die Vereine diskutiert. Mehrere Rudervereine wurden bereits von örtlichen Flüchtlingsinitiativen kontaktiert. Willkommenskultur und Hilfsbereitschaft ist in den RVSH-Vereinen stark ausgeprägt – es gibt Kooperationen und Angebote, die sich allerdings eher auf allgemeine Sportaktion wie z.B. Fitness- und Krafttraining beziehen. Rudern kann immer dann sinnvoll angeboten werden, wenn sprachliche Barrieren soweit überwunden werden können, dass der komplexe Bewegungsablauf erklärt werden kann.
Termine und Ideen für 2016 bildeten den abschließenden Themenblock der umfangreichen und interessanten Tagung. Neben konkreten Angeboten wurden Veranstaltungsideen entwickelt, z.B. ein „Langtursstyrmands-Praxis-Workshop“ oder ein Workshop zu Ausbildungsformen. Als festes Datum steht der nächste Freizeitsporttreff im Kalender: Am 19. November 2016 treffen sich die „Kümmerer des Freizeitruderns“ im RVSH wieder in Neumünster.